Die »Herzogin Anna Amalia Bibliothek«

Herzogin Anna Amalia Bibliothek

Aufgabe

Die Herzogin Anna Amalia Bibliothek ist als Teil der Klassik Stiftung Weimar eine öffentlich zugängliche Archiv- und Forschungsbibliothek für die europäische Literatur- und Kulturgeschichte mit besonderem Schwerpunkt auf der Epoche zwischen 1750 und 1850. Der Bestand umfasst trotz des verheerenden Bibliotheksbrandes von 2004 insgesamt 1 Million Einheiten. Die Herzogin Anna Amalia Bibliothek bewahrt Texte vom 9. bis zum 21. Jahrhundert als Zeugnisse der Kulturgeschichte und Quellen der Forschung auf, erschließt sie nach formalen und inhaltlichen Gesichtspunkten und stellt sie zur Benutzung bereit.

Das Historische Bibliotheksgebäude zählt zusammen mit anderen Weimarer Stätten zum Weltkulturerbe der UNESCO und kann besichtigt werden.

Rokokosaal und Besichtigungen

Die Herzogin Anna Amalia Bibliothek gehört mit ihrem Bibliothekssaal im Stil des späten Rokoko zu den schönsten Bibliotheken in Deutschland. An keinem anderen Ort ist die Fülle des kulturellen Lebens in Weimar so plastisch und unverfälscht zu erleben wie in dieser Bibliothek, die 35 Jahre lang unter Goethes Oberleitung stand.

Öffnungszeiten

Studienzentrum

Die bauliche Erweiterung der Herzogin Anna Amalia Bibliothek mit dem Studienzentrum und Tiefmagazin wurde trotz des verheerenden Bibliotheksbrandes von 2004 planmäßig im Jahr 2005 zur Nutzung freigegeben. Architekten waren Prof. Hilde Barz-Malfatti und Prof. Karl-Heinz Schmitz, Weimar. Das Gebäude erhielt den Thüringer Staatspreis für Architektur im Jahr 2006.

Im Studienzentrum befinden sich der Hauptlesesaal für die wissenschaftlichen Nutzer der Bibliothek, die Fotothek und die Bibliotheksverwaltung. Das Erdgeschoss des Studienzentrums ist für Einzelbesucher frei zugänglich, wenn Garderobe und Taschen abgelegt werden.

Sammlungen

Die Herzogin Anna Amalia Bibliothek ist trotz der Verluste durch den Brand von 2004 mit ihren 1 Million Büchern eine bedeutende Institution der kulturellen Überlieferung. Zu den Kostbarkeiten gehören 2000 Buchhandschriften (darunter ein karolingisches Evangeliar aus dem 9. Jahrhundert) und 427 Inkunabeln. Hervorzuheben sind die geschlossen aufgestellten Bibliotheken Liszts, Nietzsches, der Familie von Arnim, des bibliophilen Sammlers Haar (Cranach-Presse), umfangreiche Sammlungen von Flugschriften aus der Reformationszeit, Stammbüchern, Almanachen, Bibeln, Landkarten und Globen sowie die Faust-Sammlung und die Shakespeare-Bibliothek. Der Schwerpunkt liegt auf den Sammlungen zur Kultur- und Literaturgeschichte um 1800.

Brand

Am Abend des 2. September 2004 wurde das historische Stammgebäude der Herzogin Anna Amalia Bibliothek durch einen Brand stark beschädigt. Die oberen beiden Stockwerke wurden zerstört. 37 Kunstwerke und 50 000 Bände wurden vernichtet, 62 000 Bände zum Teil stark durch Wasser und Brand beschädigt. Es war der größte Bibliotheksbrand in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg.