Blog
29. Juli, 2025 — Die Junge Europäische Sommerschule 2025 - Auf Wiedersehen!
Zwei intensive Wochen voller neuer Erkenntnisse und Erfahrungen liegen hinter den Teilnehmenden der Jungen Europäischen Sommerschule 2025. Aus den Räumen der Akademie im Wielandgut hörte man in den letzten Tagen viel Lachen, ausgelassene Gespräche und Versprechungen für ein Wiedersehen. Es wird deutlich: aus Fremden sind Freunde geworden und das Miteinander und die Begegnung mit den anderen ist in der gemeinsamen Abschlussrunde nicht nur einmal als Highlight der Zeit in Oßmannstedt genannt worden.
Doch auch die Arbeit in der Bibliothek und mit der Literatur kam nicht zu kurz. So stellten die Schüler:innen am letzten Freitag in einer Abschlusspräsentation ihre Projekte vor, an denen sie im Laufe der zwei Wochen gearbeitet haben. Sie entschieden sich für folgende Themenbereiche:-
-
-
- Anna Amalia und die Weimarer Bibliothek als Ort der Aufklärung
-
-
-
-
-
- Luther und Debattenkultur
-
-
-
-
-
- Kant: Was ist Aufklärung?
-
-
-
-
-
- Goethes Märchen
-
-
-
-
-
- Die Ursprünge der Aufklärung in der Antike
-
-
Zuletzt sollen noch zwei Teilnehmerinnen der JES zu Wort kommen:
Henrike aus Deutschland: Die Sommerschule war für mich eine unvergessliche Erfahrung, die ich jedem sofort ans Herz legen würde: Das Gefühl, mit Gleichgesinnten aus ganz Europa zusammenzukommen, ist wirklich unbeschreiblich beeindruckend. Auch die ganzen Ausflüge und Exkursionen haben mir sehr viel Spaß gemacht und wir haben alle viel gelernt! Hanna aus Ungarn: Ich habe schon mehrmals an Sommerschulen teilgenommen, aber ich kann ganz ehrlich sagen, dass diese hier die Beste von allen war. Nicht nur wegen der großartigen Gruppe, sondern auch wegen des Ortes und der Tatsache, dass wir sehr viel Freiheit hatten. Wir konnten unsere eigenen Programme selbst organisieren. In dieser einen Woche haben wir so viel über unsere Lieblingsthemen gesprochen wie vielleicht sonst in einem ganzen Jahr nicht. Hier ist eine Gruppe zusammengekommen, mit der man mit jedem ein gemeinsames Gesprächsthema hatte. Und wir haben nicht nur miteinander geredet, sondern auch Meinungen und Perspektiven ausgetauscht. Ich werde diese Gemeinschaft sehr vermissen, denn hier konnten wir über Literatur, Geschichte und Politik so sprechen, dass wir uns immer darauf verlassen konnten, dass die anderen verstehen, was wir wirklich meinen. Außerdem waren alle in diesen Themen sehr gut informiert, was die Gespräche noch bereichernder gemacht hat.
Henrike aus Deutschland und Hanna aus Ungarn Teilnehmerinnen der JES - Theresa Funke JES-Seminarassistentin
-
24. Juli, 2025 — JES 2025 - Besuch in Erfurt – Auf den Spuren Martin Luthers
Wir sind Vivien und Hanna aus Ungarn – genauer gesagt aus Budapest. Durch unsere Schule haben wir die Möglichkeit bekommen, an der Jungen Europäischen Sommerschule teilzunehmen, um unser Deutsch zu verbessern. Doch schon am ersten Tag wurde uns klar: Das hier ist viel mehr als nur ein »Deutsch-Camp«.
Die anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind sehr freundlich und wir alle haben ähnliche Interessen: Literatur, Geschichte, Politikwissenschaften und vieles mehr. Außerdem sprechen alle ein gutes Deutsch, so dass wir spannende und tiefgründige Gespräche führen können. Das kennen wir aus dem Schulalltag so nicht.
Auch das Programm ist abwechslungsreich und inspirierend. Besonders gut gefällt uns, dass wir genügend Freizeit haben, um die Stadt selbstständig zu erkunden.Am Mittwoch, den 23.07., sind wir nach Erfurt gefahren. Dort haben wir im Augustinerkloster mehr über Martin Luther und seine Zeit gelernt. Es war sehr interessant, weil wir in der Schule schon viel darüber gehört haben. Aber heute haben wir neue Informationen bekommen, die das Bild von Luther noch klarer gemacht haben. Wir denken, dass wir ihn und seine Handlungen jetzt besser verstehen.
Ein besonderes Erlebnis war auch die Führung durch den Erfurter Dom und die Krypta. Uns wurden viele spannende Sachen erzählt. Zwei Personen aus unserer Gruppe durften sogar Orgel spielen. Das war ein sehr schöner Moment – ruhig, feierlich und besonders.Nach dem unkonventionellen Unterricht hatten wir Freizeit in der Stadt. Erfurt hat uns gut gefallen! Zuerst sind wir in ein Café gegangen, das uns unser Dozent Herr Kahl empfohlen hat. Dort haben wir echten italienischen Kaffee getrunken – das war eine tolle Empfehlung! Später sind wir über die Krämerbrücke gegangen. Von außen hatten wir sie schon gesehen, aber auf der Brücke war die Atmosphäre noch viel stärker. Es gab viele interessante kleine Läden. Ein Laden war besonders spannend: ein sogenannter Linkshänder-Laden. Dort konnte man viele Dinge kaufen, die speziell für Linkshänder gemacht sind – zum Beispiel Scheren, Kartoffelschäler und Bücher mit Tipps für den Alltag. Das war sehr interessant!
Danach haben wir noch ein kleines Antiquitätengeschäft besucht. Die Verkäuferin war sehr freundlich und hat uns sogar ihre Terrasse gezeigt. Von dort aus hatten wir einen schönen Blick auf einen gemütlichen Park, den wir vorher schon von außen gesehen hatten.Der Tag in Erfurt war für uns etwas ganz Besonderes. Wir haben viel gelernt, schöne Eindrücke gesammelt und den Tag zusammen genossen. Es war ein tolles Erlebnis!
Vivien und Hanna aus Ungarn
24. Juli, 2025 — JES 2025 - Ein Tag zwischen Form und Vernunft
Hallo,
wir sind Rocío aus Spanien, Veronica aus Rumänien und Arianna und Raffaella aus Italien und wir möchten euch gerne mehr über unsere heutigen Erlebnisse erzählen. Heute war wieder ein Tag voller Überraschungen bei der JES. Nachdem wir früh aufgestanden sind, um zu frühstücken, ging es mit dem Zug nach Weimar. Unser erster Stopp: Das Haus am Horn. Von außen hat es, ehrlich gesagt, Ähnlichkeiten mit einer amerikanischen Villa. Aber drinnen? Sah es überraschend gut aus. Die Ausstellung zeigte uns, wie die Leute damals das Wohnen neu gedacht haben: klare Linien, helle Räume, nur das Essenzielle. Wir haben einen Fragebogen beantwortet und ein paar Aufgaben gemacht, die uns die Inhalte nähergebracht haben.Danach besuchten wir das Bauhaus-Museum. Dort war alles größer, lauter, bunter. Alte Stühle, seltsame Farben, sehr viele Formen. Aber sehr spannend. Man hat wirklich gemerkt, wie revolutionär diese Bauhaus-Leute waren. Es ging nicht nur um Möbel, sondern um eine ganz neue Art zu leben.
Später sind wir ein bisschen durch Weimar gelaufen – natürlich im Regen, aber daran sind wir mittlerweile gewöhnt. Die Stimmung war gut wegen der tollen Gespräche und der anderen freundlichen Teilnehmenden der Sommerschule.
Am Abend hatten wir noch ein Seminar über die Aufklärung. Dabei haben wir uns ein Video über die Katastrophe von Lissabon 1755 angeschaut und Gedanken der aufklärerischen Philosophen diskutiert.
Und schon ist ein weiterer Tag vorbei, aber wir freuen uns auf die folgenden Tage, die wir sicherlich genießen werden.Rocío aus Spanien Veronica aus Rumänien und Arianna und Raffaella aus Italien
22. Juli, 2025 — JES 2025 - Ein abwechslungsreiches Wochenende in Leipzig und Ilmenau im Thüringer Wald
Hallo liebe Leserinnen und Leser, wir sind Sandra aus Rumänien, Sofia aus der Ukraine und Henrike aus Deutschland. Wir möchten euch von unseren Erlebnissen am Wochenende erzählen!
Der Samstag war unser freier Tag, den wir fast alle in Leipzig verbringen wollten. Dort waren wir zunächst im Museum der bildenden Künste (MdbK), das uns allen sehr gefallen hat. Nach einer Essenspause haben wir bei einem kleinen Spaziergang durchs Zentrum das historische Rathaus und die Nikolaikirche besichtigt. Die letzten Minuten nutzten wir, wie es von Jugendlichen, die sich freiwillig bei so einem Projekt bewerben, nicht anders zu erwarten war, indem wir den einzig »richtigen« Laden besuchten: Thalia. Um ein paar Bücher und Erfahrungen reicher, hat sich unsere Gruppe dann fürs Abendessen wieder auf den Rückweg nach Oßmannstedt gemacht.
Der Sonntagmorgen hat ungewöhnlich früh angefangen, denn eine Wanderung auf den Kickelhahn in Ilmenau stand bevor, wohin wir erst noch den Zug nehmen mussten. Doch auch an diesem Tag waren wir nicht vor Goethe sicher! Wir bewegten uns nämlich auf den Spuren seines Wanderwegs. In einer kleinen Hütte im Wald, in der auch Goethe einst unterkam, haben wir sogar eine kurze Rast eingelegt, um sein dort verfasstes Gedicht »Wandrers Nachtlied« in unseren Muttersprachen vorzulesen.
Nach einem traditionellen Mittagessen stiegen wir auf den Aussichtsturm auf dem Kickelhahn. Danach ging es wieder bergabwärts. Da zeigte sich einmal wieder, wie gut wir mittlerweile als Gruppe zusammengewachsen sind. Wir spielten nämlich das altbewährte Spiel »Wer bin ich?«, welches auch schon in den Tagen Einzug in unsere Gruppe gefunden hatte. Nach diesem Ausflug waren wir alle ganz erschöpft. Einige waren nur noch im Freibad, um das bisher selten gute Wetter zu nutzen. Andere haben dem Namen der Europäischen Sommerschule alle Ehre gemacht und sich gegenseitig ihre Sprache beigebracht! :)
Sandra aus Rumänien Sofia aus der Ukraine und Henrike aus Deutschland
22. Juli, 2025 — JES 2025: Ein Tag voller Eindrücke – Zwischen Wissen und Wanderlust
Hallo zusammen!
Wir sind Karolis aus Litauen sowie Aksel und Era aus Albanien. Wir nehmen in diesem Jahr an der Sommerschule teil und erleben jeden Tag neue und unvergessliche Momente. Um unsere Erlebnisse besser verständlich zu machen, möchten wir mit euch teilen, wie ein typischer Tag hier aussieht.Der beginnt wie immer mit einem Seminar. Diesmal haben wir einen Auszug aus Goethes Dichtung und Wahrheit gelesen, in dem es um das Erdbeben von Lissabon im Jahr 1755 geht. Dabei haben wir viel Neues über die Verbindung zwischen dem Verhalten der Menschen und der Natur gelernt. Besonders beeindruckt hat uns, wie manche Menschen in schwierigen Situationen oder bei Naturphänomenen ihre negativen Seiten zeigen. Durch solche Phänomene hilft uns die Natur zu verstehen, wie einige Menschen wirklich sind. Das fanden wir sehr interessant.
Am Nachmittag haben wir Goethes Garten an der Ilm und sein Gartenhaus erkundet. Für uns ein sehr charmanter Ort. An einem Sitzplatz am Hang stand auf einer Tafel ein Gedicht von Goethe an seine große Liebe, was dem Ort eine mystische Atmosphäre verliehen hat. Der Blick in die Natur war entspannend, und wir machten gerne eine kleine Wanderung.
Unsere Erkundung endete hier jedoch nicht: Als Nächstes besuchten wir das Römische Haus. Es war der Rückzugsort von Herzog Carl August. Man kann sich vorstellen, wie belebend dieser Ort für ihn war. Durch dorische Säulen und tanzende Nymphen entsteht ein Kontrast: Ein Verhältnis zwischen dem griechischen, roh architektonischen Stuck der Säulen und dem graziösen Spiel der Fabel-Mädchen. Der ganze Park ist von hier aus zu sehen. Es fühlt sich in dem Moment an, als ob man keine Grenze hätte. Die Musen stehen daneben und lassen uns die geistige Leichtigkeit fühlen, als ob man wirklich in einem Kreis mit den Grazien tanzen würde. Dann tritt man in das Römische Haus und wird von Anna Amalia begrüßt, die man auf einem Gemälde mit Büchern Goethes und Herders sehen kann. Die Antike wird durch eine Skulptur Athenas mit einem Helm und dem Kolosseum im Hintergrund betont, was auf die Belesenheit der Fürstin hinweist.
Zum Schluss können wir sagen, dass dieser Tag für uns nicht nur lehrreich, sondern auch inspirierend war und uns einander näher zusammengebracht hat.
Karolis aus Litauen und Aksel und Era aus Albanien - Teilnehmer der Jungen Europäischen Sommerschule 2025